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Puzzle

Was zuviel ist, wird weitergegeben - vielleicht kann es jemand brauchen?
80x60 cm, Collage: Karton auf Öl auf Leinwand, 2025

Die Collage ist ein kuratierter Beitrag zu der von der Bundesvereinigung  der bildenden Künstler Österreichs ausgerichteten Ausstellung
 

"Wasser, das du nicht trinken kannst, lass fließen".

Diese auf uralten Weisheitstraditionen beruhende Aussage empfiehlt, nicht an Ressourcen festzuhalten, die uns selbst nicht (mehr) nützen, aber anderswo Nutzen stiften können.

In meiner Collage thematisiere ich die Frage, wie mit nicht mehr benötigten Objekten umgegangen werden soll. Die Vernichtung zum Beispiel von Kleidungsstücken belastet uns, weil wir vermuten, dass sie für andere noch nützlich sein könnten. Daher werden viele Kleidungsstücke Sammlungen zur Verfügung gestellt. Aus den Augen, aus dem Sinn – was mit den Objekten danach geschieht, dafür sind nun andere verantwortlich.

Im August 2025 hat das Ergebnis einer Greenpeace-Aktion breites Medieninteresse gefunden, bei der einige gechippte Kleidungsstücke in Altkleidercontainern gespendet wurden, um ihre weitere Verwendung zu dokumentieren. Dabei zeigte sich, dass viele Objekte Tausende von km zurücklegen, um anderswo sortiert zu werden. Etliche Gegenstände werden letztlich als unverwertbar angesehen und in riesigen Mülldeponien z.B. in Ostafrika entsorgt oder in unökologischen Prozessen verbrannt.
 

Die Collage unterstellt, ein Beschenkter habe ein 1000 Elemente umfassendes Puzzle erhalten. Er versucht, den Schenkenden gerecht zu werden und das Puzzle zusammenzusetzen. Doch er erkennt, dass er dies mit akzeptablem Zeiteinsatz nicht schaffen wird.

1000 Puzzle-Stücke sind für den ungeübten Puzzler zu viel. Aber kann das halbfertige Puzzle noch Nutzen bringen? Vielleicht als "Kunstwerk", das die oben skizzierten Verhaltensweisen hinterfragt?
 

Quellen:
 

Weiss, S., Die Recyclinglüge, in: ACT - Greenpeace Magazin Österreich, 2025, Nr. 3, S. 6-9.

Stadler, S., et al.: GETRAGEN, GESPENDET, ENTSORGT: WO ALTKLEIDER WIRKLICH LANDEN, 2025-07.

 

Pramer, P., Danter, A.: Weit gereist, dann verbrannt: Wo in Österreich gespendete Altkleidung landet, in: Der Standard 2025-08-13

Der Aufstieg ist unterschiedlich schwierig.jpg

Der Aufstieg ist unterschiedlich schwierig
70x100 cm, Mischtechnik, 2020

Manche Berge bieten unterschiedliche Aufstiegsvarianten – ihr Gipfel ist vom leichten Wanderweg bis zu schwierigen Felswänden erreichbar.

 

Was in den Bergen gilt, gilt ähnlich auch für den sozialen Aufstieg, den viele Menschen als Ziel sehen. Gold und Silber werden als Symbole für Wohlstand und Wohlergehen angestrebt.

 

  Gold und Silber lieb' ich sehr,

  Kann's auch sehr gebrauchen,

  Hätt' ich nur ein ganzes Meer,

  Mich hinein zu tauchen;

  'S braucht nicht grad geprägt zu sein,

  Hab's auch so ganz gerne …

 

Doch ein Aufstieg in wirtschaftliche und soziale Höhen der Gesellschaft ist je nach Ausgangsbasis unterschiedlich schwierig. Ist man auf der unteren Seite des Bildes geboren, so helfen Vernetzungen und Aufstiegshilfen stehen bereit. Oben angelangt werden die Vernetzungen unter wenig transparenten Silber-Bubbles weiter gepflegt.

 

Von den anderen Positionen aus ist der Zugang erheblich schwieriger und mühsamer. Den Aufstieg fördernde Vernetzungen und Aufstiegshilfen stehen nicht zur Verfügung.

Aufstieg

Im Oktober 2025 wurde das Bild an Bettina Emmerling übergeben, die als Vize-Bürgermeisterin der Stadt Wien u.a. für Bildung und Jugend zuständig ist. Gerhard Knolmayer freut sich, dass das Bild einen thematisch sehr passenden Standort gefunden hat und dort für eine breitere Öffentlichkeit sichtbar sein wird.

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Bettina Emmerling und Gerhard Knolmayer im Gespräch und bei der Standortsuche

Fotos von Lukas Hagelmüller

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Start Nebelgranate

Eine türkise Nebelgranate 
60x50 cm, Öl auf Leinwand, 2022

Nebelgranaten sind eine Metapher für den Versuch einer kritisierten  Organisation, die Medien von unangenehmen Themen abzulenken.

Kenner der innenpolitischen Szene Österreichs wissen, dass der Begriff Nebelgranaten während der Kanzlerschaft von Sebastian Kurz häufig mit der Parteifarbe Türkis in Verbindung gebracht wurde. Dies führte zu einigen Verwerfungen mit der grünen Basis.

Das Bild befand sich von 2023 bis 2025 als Leihgabe im österreichischen Parlament.

Ein verlassener Uferstreifen
80 x 80 cm, Mischtechnik, 2024

Die Bevölkerung einer Stadt wurde zum Verlassen der Region aufgefordert. Danach wurde sie heftig bombardiert, um Terroristen zu bestrafen. Viele Monate wurden die Bewohner aufgefordert, die Stadt und ihre Umgebung zu verlassen. Auch nach dem Waffenstillstand im Oktober 2025 bietet sie angesichts der Zerstörungen keine Lebensgrundlage. 

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Diesen Sonnenuntergang konnten wir nicht erwarten! 
70x70 cm, Mischtechnik, 2020 / 2022

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Als Gerhard Knolmayer eine erste Version des Bildes im Frühsommer 2020 fertigstellte, wollte er die Situation und den Titel "Stormy Times" abstrakt als Allegorie für die schon damals ziemlich unsicheren Lebensumstände verstanden wissen.
 

Wenig später erschrak er, als die Explosion im Hafen von Beirut durch dieses Bild vorweggenommen schien.
 

Das unfassbare Geschehen seit Frühjahr 2022 hat ihn veranlasst, den oberen Teil des Bildes zu überarbeiten und die Farben der ukrainischen Flagge anzudeuten. Der neue Titel des Bildes verweist darauf, dass wir Meister im Verdrängen unangenehmer Wahrheiten sind und den Kopf gerne im Sand verstecken.
 

Im Lied des Malers und Sängers Arik Brauer "Sein Köpferl im Sand" (1971) heißt es dazu:

"Es pfeifn de Kranaten, es donnert und kracht

Sie hockn in der Grubn des gaunze Nocht

Sie schiaßn auf olles wos sie rührt

Sie schiaßn das de Krachn glüht

Da Mutter ihre Buam, fallen um als wia de Ruam

...

Waun da Wind wahd in de Gossn

Waun da Wind wahd am Land

Waun da wind wahd, do steckt da

Sein Köpferl in Sand."

Feuersturm
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Winter 2021 / 2022:
Eine Annäherung an ein immer noch
unfassbares Geschehen in 3 Phasen.
Von angeblichen Übungen zur "Spezialoperation".

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Die Ostsee: Eine Momentaufnahme    
60 x 80 cm, Mischtechnik auf Leinwand, 2022

Die Beschädigungen von Nordstream 1 verunmöglichten weiteren Gastransport und führten zu einem klimaschädlichen Methanaustritt. Einige Tage beschäftigten sich die Medien intensiv mit den Beschädigungen. Danach sank das Interesse jäh ab. Zuweilen lebt es aber mit neuen Spekulationen über die Verursacher wieder auf. 

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In vielen gesellschaftlichen Entwicklungen zeigt sich ein Trend zur Abgrenzung. Global, national und lokal zur Dezentralisierung.
Das Gemeinsame kommt zu kurz. Rationale Argumente zählen nicht mehr.
Welcome in your bubble!

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Eine andere Art von Fliehkraft läßt sich zu Ferienbeginn beobachten:

Das massenhafte Verlassen der Städte zu Ferienbeginn führt zu Staus, Wartezeiten und Stress. Dazu kommen der Overtourismus an Brennpunkten der Tourismusindustrie und in der Folge die negativen Reaktionen der dort lebenden Bevölkerung.

Wie Georg Philipp Schmidt von Lübeck in seinem Gedicht "Des Fremdlings Abendlied" schon 1821 formulierte:
"Da, wo du nicht bist, ist das Glück!"

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Science 4.0 - Networking!
 

Digital Art, Kunstdrucke in verschiedener Größe auf unterschiedliche Bildträger, 2021 

Diese Arbeit wurde für die Virtuelle Ausstellung "WISSEN & SCHAFFEN" erstellt. Sie wurde zudem im Jubiläumskalender "100 Jahre VHB" gezeigt.
 

Kunstwerke werden fast immer von einem Künstler allein geschaffen, arbeitsteiliges Vorgehen ist eine seltene Ausnahme. Auch in der Wissenschaft waren es über Jahrhunderte hinweg Einzelpersonen, denen entscheidende Fortschritte gelangen. Viele wissenschaftliche Publikationen hatten einen einzigen Autor.
 

Das eine totale Vernetzung empfehlende Konzept "Industrie 4.0" wurde viel diskutiert. Wegen der mit dem Label "4.0" ver­bundenen Aufmerksamkeitswirkung wurde es in der Folge mit zahlreichen anderen Begriffen dann in Verbindung gebracht, wenn "etwas Neues" behauptet wurde. 
 

Heute wird Wissenschaftlern empfohlen, sie sollten sich zur Förderung ihrer Forschungsaktivitäten (und ihrer Karrieren) großflächig vernetzen. Kaffeepausen auf Tagungen werden als "Gelegenheit zum Networking" angekündigt. Förderungsinstitutionen fordern in Projektanträgen die Mitwirkung mehrerer Forschungs­einrichtungen; in den europäischen "Horizon-Programmen" müssen diese aus mindestens 3 verschiede­nen Staaten stammen.
 

Mit derartigen Projekten entsteht ein extrem hoher Koordinationsaufwand. Das "Brooks‘sche Gesetz" lässt vermuten, dass dieser den Projekterfolg verzögern oder vereiteln kann. Möglicherweise tragen die einzelnen Einrichtungen sehr ungleich zum Projekterfolg bei ("Trittbrettfahrereffekt"). In manchen Disziplinen hat die Zahl der Koautoren groteske Ausmaße angenommen. Dabei bleibt unklar, wie relevant der Beitrag der einzelnen Koautoren zur Veröffentlichung ist.

 

Die Forderung nach einer extrem starken Vernetzung, die in diesem Bild dargestellt ist, scheint aus Gründen der Forschungsfreiheit, der Innovationsfähigkeit und des damit verbundenen Bürokratismus als überdenkenswert.

Ikonoklasmus.JPG
60x45 cm, Mischtechnik auf Pigmenttintendruck, der auf einem digital verfremdeten Foto basiert, auf Leinwand, 2021

Das Bild wurde für die virtuelle Ausstellung "Meinung & Urteil" erstellt.

Meinungen sind flatterhaft, wehen im Winde wie nepalesische Fähnchen an einem exponierten Berggipfel. Der Wind trägt sie auf den unsozialen Medien nach nah und fern. Vielen Dank, ihr InfluencerInnen und Message ControllerInnen, dass und wie ihr unsere Meinungsbildung unterstützt!

 

Irgendwann verdichten sich Meinungen zu einem Urteil. Doch sind Urteile dauerhaft? Wenn neue Informationen, neue Indizien hinzukommen? Wenn sich Wertordnungen, Haltungen oder Gewichtungen verändern?

Denkmäler sind Urteile: Eine Gruppe von Menschen hat sich herausgenommen oder war autorisiert, eine Person zu beURTEILen und diese zu ehren. So trägt das als Grundlage für mein Bild verwendete Denkmal die Inschrift "Errichtet von dankbaren Bürgern".

Im Rückblick auf frühere Zeiten sehen Nachkömmlinge Handlungen des Geehrten aus anderer Perspektive. 

Was wird aus dem Denkmal? Wird es zum Mahnmal? Besprayt? Mit Zusatztafeln versehen? Geschichtsunterricht mit der Spitzharke? Wer wird das letzte, das allerletzte Urteil fällen? Das Jüngste Gericht?

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40x30 cm, Mischtechnik, 2021; in Privatsammlung.

Jenseits der Baumgrenze weisen statt oft an Bäumen angebrachte Markierungen häufig Steinmännchen den Weg.

Nun zeigen in vielen Partnerschaften und Familien ja immer häufiger Frauen, wo es lang geht. Angesichts dieser gesellschaftlichen Veränderungen ist es höchste Zeit für die Wegewartinnen und Wegewarte, an entscheidenden Verzweigungen den Weiterweg durch Steinfrauen statt durch Steinmännchen zu markieren.

Wie aus der Buntheit der Kleidung zu sehen ist, stellt das vorliegende Bild eine Steinfrau dar. Da sich das Erstellen farbenprächtiger Steinfrauen angesichts des Problems, ausreichend viele farbige Steine zu finden, schwierig gestaltet, wird derzeit noch auf eine Quotenregelung verzichtet.

In einer Broschüre der „Patenschaft Berggemeinden“ wird ein ähnlich buntes Objekt am Passo Grandinagia (Tessin) irrtümlicherweise als „Steinmann“ bezeichnet. Die Broschüre stammt aber aus dem Jahr 2009 …

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Out of Focus
80x80 cm, Mischtechnik, 2019; in Privatsammlung

Zuweilen fokussieren unsere Automatik-Kameras nicht auf jenes Objekt, das wir gerne fotografisch festhalten möchten. Die Fokussierung auf die Schachtelhalme bewirkt, dass die Farbenpracht der Herbstblumen kaum wahrgenommen wird.

Aber auch wir selbst fokussieren nicht immer auf die für uns wesentlichen Dinge, lassen uns heutzutage insbesondere von den digitalen Verführern gerne und lange ablenken.

Und die Gesellschaft insgesamt: Fokussiert sie auf die wesentlichen Entwicklungen? Nehmen die Biedermänner die Brandstifter wahr oder lassen sie sich von populistischen Sagern und Parolen ablenken?

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